Soziale Netzwerke – vor allem Facebook – sind aus unserem heutigen Alltag kaum noch wegzudenken. Ganz gleich, welche persönliche Einstellung man zu diesen Plattformen auch hat, als Teil eines globalen Marktplatzes sind sie für Selbständige und Unternehmer sehr attraktiv.
Allerdings bedürfen der Aufbau und die Pflege einer Facebook-Community durchaus eines gewissen Aufwands, den nicht alle Firmen stemmen können. Jedoch bietet der US-Konzern verschiedene Möglichkeiten, dort zu werben – und das zu sehr interessanten Konditionen, sodass sich die Zielgruppen auch mit geringen finanziellen Mitteln erreichen lassen.
Datenkrake Facebook? Vor- und Nachteil zugleich
Ein häufig genannter Kritikpunkt an Facebook ist die Sammelwut des Konzerns in Bezug auf persönliche Daten. Diese Kritik ist durchaus berechtig, aber für Werbetreibende natürlich im Umkehrschluss auch ein Geschenk. Je mehr ich meine Zielgruppe kenne und erreiche, desto effektiver wird Werbung. Im Vergleich mit den doch recht großen Streuverlusten bei klassischen Werbekanälen – Print, Radio und TV – bietet Facebook weitreichende Möglichkeiten, um zu definieren, welche Nutzer des Netzwerks erreicht werden sollen. Das gibt mehr Kontrolle und Effizienz bei der Verteilung von Budgets.
Ziele und Wege
Um auf Facebook werben zu können, benötig man ein eigenes Profil. Da das Netzwerk mehr und mehr eine Art paralleles Internet darstellt, sollte man als Unternehmer – so man das nicht schon hat – jetzt eine eigene Seite auf Facebook anlegen. Auch wenn die am Anfang vielleicht nur als eine Art Visitenkarten genutzt wird, so kann man diese Seite später auch weitergehend nutzen, um zum Beispiel mehr Interaktionen mit seinen Kunden zu erreichen. Sobald eine eigene Seite eingerichtet ist, sollte man sich in der Anzeigenverwaltung (www.facebook.com/ads/manager/) umschauen, wo Sie ihre Kampagnen planen und einrichten können.
Zielgruppe und Ziele im Visier
Damit Werbung auf Facebook zu einem Erfolg wird, sollte man sich im Vorfeld darüber klar werden – wie eigentlich bei allen werblichen Aktivitäten -, welche Ziele mit einer Anzeige erreicht werden sollen und wen man ansprechen möchte. Facebook selber hilft einem dabei, indem direkt verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen werden. Unter dem Oberbegriff „Bekanntheit“ könnte man dann mit einer Anzeige die Markenbekanntheit steigern oder seine Bekanntheit vor Ort vergrößern, indem man gezielt Menschen aus seinem regionalen Umfeld anspricht.
Natürlich könnte es auch wünschenswert sein, Menschen auf die eigene Facebook-Seite oder eine Webseite zu leiten, um z.B. dort einen Eintrag in einen Newsletter zu tätigen oder sich für eine Veranstaltung anzumelden. Oder man ermuntern Menschen dazu, die eigenen Postings mit „Gefällt mir“ zu versehen oder bestimmte Angebote wahrzunehmen. Das kann zum Beispiel dann hilfreich sein, wenn aus einer eher passiven Facebook-Seite eine aktive Seite mit viel Interaktion werden soll. Auch das gezielte Bewerben von Produkten ist auf diese Weise kein Problem, genau wie die Möglichkeit, Menschen dazu einzuladen, das eigene Ladengeschäft vor Ort zu besuchen.
Kleines Budget, großer Erfolg?
Eine der wirklichen Vorteile von Werbung auf Facebook ist, dass man auch mit sehr kleinen Beträgen durchaus erfolgreich seine Zielgruppe erreichen kann. Gerade kleinere Firmen oder Event- und Seminar-Veranstalter können schon mit niedrigen zweistelligen Beträgen für mehr Anmeldungen oder Newsletter-Einträgen sorgen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier aber eindeutig in der sehr genauen Definition der Zielgruppe. Je treffender die Anzeigen von Facebook ausgeliefert werden können, desto weniger Budget wird bei den „falschen“ Usern verschwendet. Damit diese Art der Werbung aber wirklich einen Nutzen hat, bedarf es einiger Erfahrungen, was uns zum nächsten Punkt führt: Kenne deine Zielgruppe!
Mit Kontinuität zu statischen Werten – Erfolg aus Wiederholung
Ein weiterer Vorteil von Werbung auf Facebook sind die statistischen Auswertungen, die es zu jeder Kampagne gibt. Auf die sollte man einen genauen Blick werfen, denn sie zeigen einem, in welchen Zielgruppen die jeweiligen Anzeigen die größte Resonanz erfahren haben. Dies hat sich bei der Bewerbung eines Seminars im Bereich „Pferde“ sehr deutlich gezeigt, denn bei der ersten Kampagne wurde die Zielgruppe auf Männer und Frauen zwischen 18 und 65 festgelegt, natürlich dann um weitere Parameter (wie Umkreiseinschränkung, Interessengebiete, nur in Deutschland lebend) ergänzt. Eigentlich auf den ersten Blick schlüssig, schließlich ging es bei dem beworbenen Seminar um ein Thema, was Frauen und Männer jeglicher Altersgruppen interessieren könnte. Nach Abschluss der Kampagne ließ sich aber sehr genau erkennen, dass die meisten Reaktionen im Bereich „Frauen“ und im Altersbereich „25 und 48 Jahren“ erfolgte, sodass bei der nächsten Kampagne die Zielgruppe auf dieses Segment beschränkt wurde. Das hatte zwar zur Folge, dass anfangs deutlich weniger Anzeigen ausgeliefert wurden, diese dann aber zu deutlich mehr Anmeldungen zu dem Seminar geführt haben.
Dank dieser statistischen Auswertungen wird es mit jeder Kampagne immer leichter, seine Zielgruppendefinition zu verfeinern und ein Maximum an Erfolg mit einer Anzeige zu erzielen.
Facebook – die alleinige Glückseligkeit
Natürlich könnte man - angesichts der vielen Kontroll- und Definitionsmöglichkeiten - nun seine kompletten Werbeausgaben auf Facebook tätigen, schließlich scheint der Erfolg nur eine Frage der richtigen Parameter. Dennoch gilt es zu bedenken, dass nicht alle Menschen, für die die eigenen Produkte und Dienstleistungen interessant sein könnten, auch auf Facebook aktiv sind. Zudem gibt es weitere soziale Netzwerke und keineswegs sollte man die klassischen Werbekanäle aus dem Auge verlieren. Durch die richtige Kombination von Zielen, Zielgruppen und Kanälen ergibt sich aber eine vielfältige Möglichkeit, bestehende und neue Kunden anzusprechen, von der Werbetreibende früher nur träumen konnten.
Weiterführende Infos gibt es bei Facebook selber unter www.facebook.com/business/ und www.facebook.com/blueprint